Am vergangenen Samstag wurden in Rastatt erneut Stolpersteine verlegt. Unter anderem auch auf dem Bürgersteig vor der Kapellenstraße 17, in dem sich das Bürgerbüro der SPD und das Wahlkreisbüro von Gabriele Katzmarek befinden. Der Verein Stolpersteine Rastatt hat die Standorte für die 14 neuen Stolpersteine festgelegt. Stolpersteine sind das größte dezentrale Museum der Welt. Sie sollen an das Schicksal der ehemaligen meist jüdischen Hausbewohner erinnern. Zusammen mit dem Künstler und Initiator der Stolpersteine Gunter Demnig wurden die Stolpersteine verlegt, die an die Familie Dreyfuß/Ettlinger erinnern sollen. Ab 1931 lebte die Familie in der Kapellenstraße. Sie kam aus Frankfurt nach Mittelbaden, wo der Vater der Familie Leofried Dreyfuß als Verkäufer in einem Warenhaus in Baden-Baden arbeitete.
Bereits 1933 floh Leofried mit seiner Frau Herta Dreyfuß (geb. Ettlinger) und ihren Kindern Max Gerhard und Lotte nach Straßburg und von dort weiter nach St. Dié in den Vogesen. Die Familie blieb bis 1940 in Frankreich. Das Schicksal der Eltern ist ungewiss, die Kinder Max Gerhard und Lotte überlebten die Nazi-Zeit.
„Stolpersteine verdeutlichen wie wichtig es ist, an das Schicksal der ehemaligen Bewohner zu erinnern. Jüdisches Leben war bis 1933 mitten unter uns. Niemals dürfen wir es zu lassen, dass es wieder dazu kommt, dass Menschen aufgrund ihrer Religion ausgegrenzt, verfolgt oder gar ermordet werden“ so Gabriele Katzmarek bei der „Einweihung“ der Stolpersteine vor ihrem Wahlkreisbüro.