Rastatt. Auch 170 Jahre nach der Niederschlagung der badischen Revolution fasziniert dieses Kapitel der deutschen Geschichte noch immer die Menschen. Eine rund 25-köpfige Gruppe folgte meiner Einladung, „auf den Spuren der Badischen Revolution“ in Rastatt zu wandeln. Als sachkundiger und unterhaltsamer Führer machte der einstige SPD-Landtagsabgeordnete und Rastatter Ehrenbürger Gunter Kaufmann die Ereignisse rund um die spektakulären Revolutionsjahre 1848/1849 lebendig. Bei strahlendem Sonnenschein führte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu geschichtsträchtigen Orten und bedeutungsvollen Erinnerungsstätten.
Neben dem Carl-Schurz-Haus in der Kaiserstraße wurden auch die ehemaligen Treffpunkte der Rastatter Demokraten wie das frühere Gasthaus Blume und die Schlossgaststätte besucht. „Rastatts Geschichte zeigt deutlich, wie eng diese Stadt mit den Freiheitsbewegungen verbunden ist“, erklärte Gunter Kaufmann.
Gerade in Zeiten, in denen rechte Kräfte gegen die Demokratie wettern, müssen wir den Rücken gerade machen und stehen. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie lange tapfere Männer und Frauen für unsere Demokratie gekämpft haben – und gestorben sind. Diese Errungenschaften dürfen wir nicht wieder einreißen, nur weil die Welt komplizierter geworden ist. Wir werden gemeinsam mit unseren europäischen Freundinnen und Freunden Lösungen für die heutigen und die zukünftigen Herausforderungen finden. Nationale Alleingänge helfen niemandem weiter!
Den Abschluss des Rundgangs bildete der Besuch des Denkmals für die erschossenen Freiheitskämpfer auf dem alten Rastatter Friedhof, das 1899 mit Spenden von Sozialdemokraten aus Deutschland und Amerika errichtet werden konnte.