Die Sommerzeit nutze ich, um verschiedenen Einrichtungen und Betriebe aufzusuchen und mir ein Bild zu machen, wie die Covid19-Pandemie bislang gemeistert wurde.
Beim Besuch im Gaggenauer Dahringer-Haus informierte Peter Koch, Geschäftsführer der Altenhilfe Gaggenau, mich darüber, wie die von ihm geleiteten Pflegeeinrichtungen die erste Phase der Pandemie erlebt haben und resümierte mit einer gewissen Erleichterung: „Durch gemeinschaftliche Anstrengungen sind wir bisher gut durchgekommen.“
Eine wichtige Lehre aus der Corona-Krise müsse sein, die Produktion von Schutzausrüstung und wichtigen Medikamenten wieder in Deutschland beziehungsweise in Europa anzusiedeln. Ich versprach, mich in meiner Funktion als Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für Gesundheitswirtschaft dafür einzusetzen.
Durch die Pandemie ist uns allen vor Augen geführt worden, wie wichtig Pflegeberufe sind. Klatschen alleine reicht nicht, um ihre Bedeutung wertzuschätzen. Prämien sind auch nur ein kleiner Dank. Es braucht anständige Bezahlung, gute Ausbildung und genügend Personal. All das hängt zusammen, um gute Arbeitsbedingungen und gute Arbeit zu gewährleisten.
Herr Koch unterstrich dies und wies darauf hin, dass von den 13.000 Stellen aus dem Pflegepersonalstärkungsgesetz nur rund 2.600 besetzt werden konnten. Es müsse weiter an den Rahmenbedingungen und vor allem an der Personalausstattung gearbeitet werden.
Ein weiteres Gesprächsthema war die Nachwuchsgewinnung. Seine Erfahrungen mit ausländischen Auszubildenden seien bisher „eher durchwachsen“. Angesichts der kommenden Transformation in vielen klassischen Industriebereichen ist es meines Erachtens notwendig, Umschulungen zu fördern. Wir müssen es interessierte Menschen, die bereits einen anderen Berufsabschluss haben, auch finanziell schmackhaft machen, in Pflegeberufe zu wechseln.
(Foto: Büro Katzmarek)