Bei meinem Besuch des Testzentrums Gaggenau habe ich mich über die Situation der Apotheken in Pandemiezeiten informiert. Apothekerin Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbandes, führte mich durch die in der Jahnhalle eingerichtete und betriebene Stelle für Schnell- und PCR-Tests. Im Namen des Verbandes beklagte sie, dass die Durchführung von Coronatests in den Apotheken nicht rentabel sei, weil die Vergütung kaum die Unkosten decke. Zudem sei es zunehmend schwieriger, die notwendige Infrastruktur aufrechtzuerhalten, weil entsprechende Verordnungen stets sehr kurzfristig erlassen werden.
Apothekerinnen und Apotheker haben gerade während der Covid-19-Pandemie bewiesen, wie leistungsfähig, flexibel und serviceorientiert sie für Bürgerinnen und Bürger Angebote wie etwa den ‚Corona-Bürgertest‘ anbieten können. Das sind Dienstleistungen, die zeigen, wie wichtig es ist, die Vor-Ort-Apotheken als dezentrale Einrichtungen der Gesundheitsversorgung auch weiterhin zu stärken. Dazu gehört auch eine angemessene Honorierung der pharmazeutischen Leistungen. Langfristig werden Leistungen weiter ausgebaut, zum Beispiel das Impfen in den Apotheken.
Tatjana Zambo und ihr Team testen in der Jahnhalle täglich mehrere Hundert Menschen. „Etwa 20 bis 30 Prozent aller Schnelltests sind im Moment positiv. Den Betroffenen bieten wir gleich bei uns einen kostenlosen PCR-Test an“, erläuterte die Apothekerin die Organisation ihrer Teststelle. Die Bürgertests, die laut Testverordnung zum 31. März auslaufen sollten, sind zunächst bis Ende Mai verlängert worden. Ab Juni soll es kostenfreie Tests nur noch für bestimmte Personengruppen geben. Zudem wird für testende Apotheken ab Mai der Verwaltungskostensatz gesenkt. Mit dieser Verordnung ist erst einmal gesichert, dass Apotheken und andere Stellen weiter Tests nach den Vorgaben der Testverordnung anbieten können. Mir ist der Erhalt der Apotheken als Teil der flächendeckenden Daseinsvorsorge sehr wichtig.
„Wir waren und sind in der Pandemie sehr gern für unsere Patientinnen und Patienten da, darunter sind viele gesundheitlich angeschlagene oder kranke Menschen. Jetzt bitten wir darum, dass unsere Kundinnen und Kunden freiwillig Maske tragen, wenn sie in eine Apotheke kommen“, sagte Tatjana Zambo. Das leiste einen großen Beitrag zum Schutz der vulnerablen Gruppen, aber auch der Beschäftigten in einer Apotheke. Und selbstverständlich schütze man damit auch sich selbst.