Als Schirmherrin habe ich in den Berlin den Fortschrittsdialog „Gesunde Industriepolitik“ eröffnet. Zur Auftaktveranstaltung der bundesweiten Gesprächsreihe über die gesellschaftliche Relevanz von Gesundheit und die ökonomische Bedeutung der industriellen Gesundheitswirtschaft, insbesondere des Biotech-Sektors, tauschten sich im Februar mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaft, Wirtschaft, Verbänden und Politik im Futurium aus.
Die industrielle Gesundheitswirtschaft als eine der wirtschaftlichen Säulen Deutschlands braucht eine aktive, vorausschauende und vor allem nachhaltige Industriepolitik auf deutscher und europäischer Ebene. Wir werden daher die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung grundlegend verbessern und Prozesse wesentlich beschleunigen.
Wachsende Zukunftsbranche
Die industrielle Gesundheitswirtschaft ist eine wachsende Zukunftsbranche, die schon im vergangenen Jahr eine Bruttowertschöpfung von mehr als 85 Milliarden Euro generierte. Sie sichert damit knapp eine Million Arbeitsplätze in Deutschland. Die Unternehmen investieren jährlich mehr als 7,3 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung.
Aber: Der globale Standortwettbewerb um diese High-Tech-Investitionen ist groß. Die USA, China, aber auch viele europäische Nachbarländer werben mit staatlichen Programmen um Ansiedlungen der Unternehmen. Das habe ich auch in der Podiumsdiskussion mit Heinrich Moisa, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Novartis Deutschland, Dr. Daniel Steiners, Geschäftsführer Bayer Vital GmbH und Michael Vassiliadis, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft IG BCE, deutlich gemacht.
Deutschland ist bereits jetzt im Ranking der Studienstandorte der pharmazeutischen Industrie abgerutscht. Damit das Land für Unternehmen attraktiv bleibt, sollen in dem nun gestarteten Fortschrittsdialog die notwendigen Verbesserungen der Markt-, Standort- und Forschungsbedingungen diskutiert werden. Ziel ist es, Deutschland an der Weltspitze in der Biotechnologie zu halten. Weitere Veranstaltungen der Reihe finden in diesem Jahr zusammen mit Unternehmen, der Gewerkschaft IG BCE und der Politik unter anderem in München und Dresden statt.
Foto: Sebastian Bolesch / Elephantlogic GmbH