Weg in die Politik
Seit 2013 vertrete ich die Menschen aus der Region Rastatt/Baden-Baden im Deutschen Bundestag. Es ist mir eine große Ehre, dem höchsten deutschen Parlament anzugehören. Dort bin ich in der 20. Legislaturperiode ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit, für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie im Unterausschuss Globale Gesundheit. Seit März 2022 bin ich Vorsitzende der Parlamentariergruppe ASEAN, außerdem weiterhin Mitglied der Südasiatischen Parlamentariergruppe. In der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag bin ich unter anderem Berichterstatterin für die Themen Transformation der Wirtschaft mit Fokus auf den Wandel der Arbeitsplätze, industrielle Gesundheitswirtschaft, Arbeitsmarkt sowie Beschäftigung und Sicherung von Fachkräften. Zu diesen Themen bin ich die erste Ansprechpartnerin für meine Kolleginnen und Kollegen aus der Fraktion und nach außen. Darüber hinaus trage ich konkrete Anliegen aus der Region an meine Kolleginnen und Kollegen der SPD-Bundestagsfraktion heran. Nur im Dialog können wir erfolgreich sein. Seit 2019 bin ich außerdem als parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion tätig. In dieser Funktion bin ich neben meiner Arbeit in den Bundestagsausschüssen zuständig für Personalfragen, Organisation und Weiterbildung der rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktion und auch Ansprechpartnerin für die rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SPD-Bundestagsabgeordneten. Außerdem bin ich als Parlamentarische Geschäftsführerin (PGF) Mitglied des Geschäftsführenden Fraktionsvorstands der SPD, Mitglied im Ältestenrat des Deutschen Bundestages, der Mitarbeiterkommission sowie der Baukommission des Ältestenrates.
Mein politischer Werdegang begann in der Kommunalpolitik. In der Kommunalpolitik kann man das Leben vor Ort gestalten, das hat mir gefallen. Zunächst war ich Mitglied im Bezirksbeirat, dann wurde ich 2009 in den Mannheimer Stadtrat gewählt. Aus dieser Zeit nehme ich den Anspruch mit, die kommunalpolitischen Anliegen unserer Region ernst zu nehmen und sie in meine politische Arbeit einfließen zu lassen.
Ab 1990 konnte ich dann mein gewerkschaftliches Engagement zum Hauptberuf machen. Ich wurde eine der ersten Gewerkschaftssekretärinnen der IG BCE. 2001 wurde ich zur Bezirksleiterin für die Region Mittelbaden gewählt. In dieser Zeit konnte ich aktiv für den Erhalt vieler Arbeitsplätze kämpfen. Besonders lag mir bei meiner gewerkschaftlichen Tätigkeit die Arbeit mit Jugendlichen am Herzen. Auch heute noch bin ich überzeugt, dass wir jungen Menschen den Wert unserer Demokratie und der Mitbestimmung vermitteln müssen. Eine Demokratie braucht Demokraten, das wusste schon Friedrich Ebert.
In der bewegten Zeit des Jahres 1989 trat ich in die SPD ein. Mir wurde früh klar, dass Politik die Rahmenbedingungen für unser Leben setzt. Diese wollte ich aktiv mitgestalten. Für mich gab es dabei nur eine Partei: die Sozialdemokratie, die sich in ihrer Geschichte schon immer an der Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesehen hat. Das Leben der Menschen Stück für Stück verbessern, für jeden faire Bedingungen und eine Gesellschaft, die zusammenhält – das wollte ich mit der SPD zusammen schaffen.
1984 habe ich meinen Mann Wolfgang geheiratet, den ich im Rahmen meines gewerkschaftlichen Ehrenamtes kennengelernt hatte. Auch er ist politisch in der SPD aktiv. Gemeinsam haben wir eine Tochter und einen Sohn. In den 80er-Jahren war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf politisch noch kein großes Thema. Für mich als berufstätige Mutter war allerdings klar, dass ich auch neben meinen Kindern weiter arbeiten möchte. Das ging nur, weil mein Mann und ich uns die Kindererziehung partnerschaftlich geteilt haben.
Meine berufliche Ausbildung habe ich im Labor eines Chemieunternehmens absolviert. Als junge Frau war es für mich selbstverständlich, mich neben meinem Beruf auch in der Betriebsjugendvertretung und der Gewerkschaft zu engagieren. In der Vorgängerorganisation der IG BCE fand ich Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die sich mit mir für faire Arbeitsbedingungen eingesetzt haben.
Am 8. Juli 1960 wurde ich in der kleinen Stadt Marl im Ruhrgebiet geboren. Dort habe ich auch meine Kindheit verbracht. Meine Mutter hat im Krankenhaus schwerverletzte Kriegskinder aus Vietnam betreut. Dorthin hat sie mich auch oft mitgenommen. Im Nachhinein würde ich diese Erfahrung in meiner Kindheit als die prägendste sehen. Ich konnte früh lernen, was es heißt, schwächeren Menschen zu helfen und sich für sie einzusetzen.