„Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“ – das forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin 1910 auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationalen in Kopenhagen. Ein Jahr später gingen in Deutschland erstmals Frauen am Weltfrauentag auf die Straße. Ihre zentrale Forderung: Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts – und damit politische Teilhabe.
Eine Forderung, die 1918 Dank der Deutschen Sozialdemokratie Wirklichkeit wurde. An den Reichstagswahlen im Januar 1919 durften Frauen erstmal teilnehmen – aktiv wie passiv. 300 Frauen kandidierten, 37 (9%) schafften es ins, mit insgesamt 423 Abgeordneten, weiterhin stark männlich dominierte Parlament. Zum Vergleich: Im aktuellen Deutschen Bundestag der 19. Wahlperiode sitzen derzeit 219 Frauen (31%) und 490 Männer.
„Diese Zahlen zeigen, dass es leider viel zu langsam in die richtige Richtung geht. Solange Frauen im höchsten deutschen Parlament immer noch derart unterrepräsentiert sind, kämpfen wir Frauen weiter. Solange Frauen in Deutschland für vergleichbare Arbeit durchschnittlich 21% weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen und in Führungspositionen unverhältnismäßig seltener anzutreffen sind, natürlich auch.“
„Ich erinnere mich, dass wir schon in den 70er Jahren gegen den Paragrafen 218 gekämpft – und erreicht haben, dass Schwangerschaftsabbrüche nach ärztlicher Beratung in den ersten 12 Wochen straffrei bleiben. Heute stehen Ärztinnen und Ärzte am Pranger, die Frauen bei dieser sehr persönlichen Entscheidung objektiv beraten möchten. Das ist nicht akzeptabel – und auch deshalb geht die Reise der Frauenbewegung weiter!“
Der 8. März steht seit über 100 Jahren sinnbildlich dafür, wie Frauen parteien- und länderübergreifend für ihre demokratischen Rechte kämpften und kämpfen. „Ich habe deshalb heute zur Mittagszeit gemeinsam mit Inge Bellan-Payrault und den Rastatter SPD-Frauen vor dem Klinikum Mittelbaden rote Rosen verteilt – an alle Frauen als kleines Zeichen der Anerkennung.“