Die CDU-Regierungspräsidentin in Karlsruhe ist verpflichtet, mehr gegen die PFC-Belastung in Mittelbaden zu tun. Die Verschmutzung des Wassers und der Böden in Rastatt und Umgebung muss sich auch im Wasserbewirtschaftungsplan des Regierungspräsidiums niederschlagen. Ignoranz hilft den Menschen nicht. Das Thema steht jeden Tag in der Zeitung. Die Kommunen und die Stadtwerke investieren Millionen Euro, um dem Thema Herr zu werden. Ich erwarte mehr Unterstützung der übergeordneten Behörden.
Ich habe die Regierungspräsidentin Sylvia Felder in einem Brief aufgefordert, sich des Themas anzunehmen. Seit fast zehn Jahren ist das Problem bekannt, ohne dass ein Konzept oder auch nur eine Idee für eine integrierte Beseitigung dieser umfangreichen Verschmutzung erkennbar ist. Seit Ende des Jahres 2020 gibt es einen Entwurf der Bewirtschaftungsplanung für den Oberrhein. Leider ignoriert dieser Entwurf die Verschmutzung des Grundwassers im Raum Rastatt. Seit Anfang dieses Jahres gelten für PFC-Verbindungen die Grenzwerte der EU-Trinkwasserlinie. Die Messungen der Stadtwerke Rastatt zeigen, dass diese Grenzwerte vor Ort überschritten werden. Es besteht also akuter Handlungsbedarf. Da der Bewirtschaftungsplan für den Oberrhein bis Ende 2027 gelten soll, muss das Thema PFC dort berücksichtigt werden.
Nach Informationen der PFC-Geschäftsstelle des Landratsamts Rastatt sind über 1150 ha landwirtschaftliche Fläche mit relevanten PFC-Belastungen verunreinigt. Das PFC gelangt über den Boden auch in das Grundwasser. Das Technologiezentrum Wasser des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (TZW) hat im Oktober 2020 berechnet, dass das Grundwasser mit einer Fläche von 55 km² und einem Volumen von rund 160 Mio. m³ bereits belastet ist. Die Tendenz dürfte nach wie vor steigend sein, weil weiterhin PFC aus dem Boden in das Grundwasser gelangt.
Das Interesse der Menschen vor Ort an dem Thema, ihr Interesse, dass ihre Gesundheit und ihre Umwelt geschützt werden vor dem Einfluss der PFC-Belastung, ist immens. Ich bin nahezu in jeder Woche mit dem Thema befasst. Der Bewirtschaftungsplan muss vom Regierungspräsidium um Maßnahmen gegen die PFC-Belastung ergänzt werden.
