Glasfaser für alle, und zwar schnell(er) – so lautet das Ziel der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung. Bis 2025 soll es für mindestens die Hälfte der Haushalte einen Glasfaseranschluss geben. In Gernsbach ist man sogar noch ambitionierter: Wenn es nach Bürgermeister Julian Christ geht, soll jeder Haushalt bis Ende 2025 einen Glasfaseranschluss haben. Dieses Ziel nannte er mir bei meinem Besuch bei den Gernsbacher Stadtwerken.
Grund für den Optimismus, dass dieses Ziel auch verwirklicht werden kann, ist eine üppige Unterstützung bei den Gesamtkosten in Höhe von 8,4 Millionen Euro durch Bund und Land. Aus Berlin gibt es eine Förderung von 50 Prozent, das bedeutet 4,2 Millionen Euro, das Land steuert weitere 40 Prozent dazu. Ich freue mich, dass unsere Ampelregierung die Bedeutung des schnellen Internets für die Menschen und die Wirtschaft in unserem Land und besonders im Ländlichen Raum erkannt hat und den Breitbandausbau, insbesondere in Regionen mit weißen und grauen Flecken, großzügig unterstützt.
Breitbandausbau nach dem sogenannten Wirtschaftlichkeitslückenmodell
Sean Allen Brent, der Leiter der Stadtwerke, und Bürgermeister Julian Christ berichteten mir von den Vorteilen des in Gernsbach angewendeten Wirtschaftlichkeitslückenmodells. Man habe sich zu lange auf die Telekommunikationswirtschaft verlassen, die ihre Aktivitäten vorrangig auf lukrative Bereiche konzentrierte. Der Ausbau in Gernsbach stehe nun in den Stadtlöchern, die Ausschreibung werde aktuell vorbereitet und es gäbe bereits Interessenten.
Breitband-Internet gehört heutzutage zur Daseinsvorsorge. Gerade in Zeiten, wo traditionelle Betriebe wegbrechen, muss eine gute digitale Infrastruktur vorhanden sein, um die Voraussetzungen für innovative Betriebe – etwa im Bereich der Startups – und Arbeitsplätze zu schaffen. Schnelles Internet ist eine absolute Notwendigkeit, damit Gemeinden in ländlichen Gebieten nicht zu reinen Wohn- und Schlafstätten werden.
Foto: Michelle Schäfer